erlebtes

waiting

London, 19.03 Ortszeit. Vor 15 Minuten den besten Burger den ich jemals gegessen habe verspeisst. Bei Frankie & Bennys. Und ich hatte erst noch überlegt, weil doch Mayo so gar nicht meins ist. PfefferMayo und our best Burger at the Moment klang allerdings schon mehr als lecker. Ist irgendwie immer so eine komische Zwischenstimmung, am Flughafen, wenn noch gut 1-2 Stunden Zeit sind, vor dem Heimflug. Als wäre es so eine Art Zwischenwelt. Noch nicht Urlaubsende, aber eben doch irgendwie.

Was ich am Meisten vermissen werde ? Ich glaube die U-Bahn. In Nürnberg ist U-Bahn fahren ja so ziemlich das fadeste was man anstellen kann. Kantige stinklangweilige U-Bahnen. Gut, diese fahrerlose U-Bahn, aber das gibt mir auch nichts. Keine Zeitungen zum lesen, ein U-Bahnplan wird sowieso nicht benötigt. Gut, wir haben eine U-Bahn, das kann ja nicht jede Stadt von sich sagen, aber in London fährt wirklich jeder Teil der Gesellschaft U-Bahn. Bei den verstopften Strassen ja auch kein Wunder. Und diese wundervollen alten U-Bahnhöfe, einfach wunderschön, gut, einige sehen etwas verranzt aus, aber genau das hat ja auch seinen Charm.

Unglaublich ist auch die Bahn die in Standsted vom Flughafenhauptgebäude zum eigentlichen Terminal fährt. Ich fühlte mich eben wie Gordon Freeman, am Anfang von Halflife.

Ich kenne solche Flashbacks ja sonst eher von World of Warcraft. Terminal 4 füllt sich langsam mit immer mehr Flugreisenden und ich vernehme vermehrt die deutsche Sprache. Sehr schade, ich mag den englischen Dialekt wirklich sehr gerne. Heute auf der Bootsfahrt zum Zoo hatten wir einen schottischen Kapitän, gut, nicht wirklich leicht zu verstehen, aber ich mag diese feinen Unterschiede. Das sächsisch der beiden mir gegenüber ist da schon ein anderes Kaliber, ob die Sitzreihe wohl das Gewicht der Daume auf Dauer aushält ? Neben ihr sitzen möchte ich nicht gerade, das dürfte mehr als eng werden.

Die Uhr in der Taskleiste zeigt 20:13, mist, das ja deutsche Zeit. Hier ist es noch 19:30. Hat auch sehr gut gepasst, bei dem Bombenwetter, eine Stunde später dunkel. Überhaupt hat sehr viel gepasst. Gut, das Chinabuffet in Soho/Chinatown war nicht der Bringer, hätte es aber auch sein können.

Auf dem Flughafen habe ich beschlossen mir eine neue Fototasche zu kaufen. Lach ja, wieder mal. Die Crumpler ist wirklich klasse, aber 5D mit 24-70 2.8; 70-200 2.8 und 50 1.4 und dem Laptop, quer auf der Schulter, das kein Spaß. Ich habe da einen Trollyrucksack mit Ausziehgriff gesehen, ideal fürs Flugzeug und längere Touren.

Langsam könnte es losgehen mit dem Boarden. Hm, vielleicht noch ein paar Bilder der Maschine die schon auf dem Rollfeld steht ? Wir sind allerdings im 1. Stock, ob das überhaupt „spannend“ wirkt ? Egal, fototechnisch war der Tag eh nicht gerade ergiebig. Hätte ich gewusst, dass der Zoo eher ein Reinfall wird, hätte ich das 70-200 2.8 gar nicht mitgeschleppt. Das Makro hätte ich wirklich ständig brauchen können. Na ja, passiert mir sicher nicht mehr. So, jetzt mal Foto machen.

Es füllt sich immer mehr, es scheint es sind gar nicht genügend Plätze hier. Eine englische Reisegruppe begrüsst sich gerade. Alles Männer. Das werde ich vermissen, dieses derbe English, und das tiefe aber herzliche Lachen. In der Portobello Road hab ich mir eine CD gekauft, der Verkäufer, der durchaus als Nebendarsteller in Get rich or die trying mitspielen hätte können sagte dieses „Thanx brother…“ wie Desmond in Lost es immer sagt. Boah, wie ich das liebe. Der Nadeldrucker am Check in beginnt zu rattern, kann also nicht mehr lange dauern. Die letzten Eindrücke einsaugen, der Blick durch die Scheibe auf das Flugfeld, der wolkenlose blaue Himmel, in Nürnberg wird uns vermutlich deutlich schlechteres Wetter erwarten. Egal, der letzte Urlaubstag wird eh für das Bilder durchsehen, bearbeiten und hoch laden draufgehen. Und Dienstag ist der Urlaub auch schon zu Ende. Klar, Montag Arbeitsbeginn wäre noch härter. Ich liebe Nürnberg, aber ich glaube es wird mir die nächsten Tage verdammt winzig vorkommen. Und den fränkischen Dialekt habe ich auch nicht richtig vermisst. Egal, genug getextet, Laptop zu und noch ein wenig träumen, träumen von den vergangenen wundervollen Tagen. Und von diesem tollen Bett, in dem ich anders als sonst geschlafen habe wie ein Baby…..

3 Comments

  • Crosa

    @Carsten
    Hab ich gestern Abend am Flughafen erfahren. Fußball ist mir zwar generell wurscht, aber für die Region freut es mich natürlich.

    @AndiBerlin
    Wir haben gestern auf dem Rückflug beschlossen als nächstes Paris in Angriff zu nehmen, wieder Ende Mai nächstes Jahr, und wieder halbes Jahr vorher buchen 🙂 Das heimkommen ist aber hart *seufz*

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