Poetryslam,  sonstiges

endlich wieder Slam

Der Herr Axel denkt einfach mit, uns so hat ich mich natürlich gefreut über die SMS und bin gestern gleich nach dem Christkindlesbloggertreffen weiter ins K4 zum Poetry Slam. Anders als das letzte Mal im 1. Stock. Deutlich mehr Plätze, aber leider sehr schwierige Lichtbedingungen die auch eine 5D an ihre Grenzen bringen. Fotos gibt es aber trotzdem in Hülle und Fülle.

Michl als Moderator kannte ich ja schon von meinem ersten Slam. Der Abend zuvor scheint recht heftig gewesen zu sein, der ein oder andere Gag entstand daher eher unbewusst, ich fand es trotzdem Klasse. Mal schnell auf eine Bühne stellen und moderieren muss man ja auch erst mal hinbekommen. Einen Text gab es auch von ihm, inspiriert vom Schuhwurf auf George Bush war die Kernaussage, dass wir mehr Schuhe brauchen gekonnt serviert:

IMG_3433
( 1/15 bei 170mm aus der Hand halten, hui, ich bin gar nicht schlecht…)

Mein persönlicher Held des Abends war aber der Gastredner Mischa-Sarim Vérollet. Ich muss gestehen, ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal so lange, so viel und so laut lachen musste (gut, der spätere Gewinner schafte das auch, aber dazu später mehr)

IMG_3435

Der erste Kandidat Udo Tiffert, weit angereist aus der Lausnitz ging mit dem Thema Überlegenheit von Tieren auf die Bühne und gefiel mir in seiner ruhigen Art, in der er seine Worte überzeugen lies:
IMG_3441

Jan Hörsch startet mit einem englischen eher (zumindest vermute ich das mal) sehr persönlichen Gedicht welches mir wirklich gut gefallen hat. Und der nächste Text war eigentlich mein Text: Klick. Es ging um Pressefotografen. Und um seine Abneigung als er das erste Mal Worldpress in Händen hielt (Ich habe Best of 2008 zum Geburtstag bekommen 🙂 ) und sich so oft fragte warum sie nicht helfen, nicht eingreifen ins Geschehen. Jedes seiner Beispiele wurde durch ein geflüstertes *Klick* von ihm begleitet. Sehr eindrucksvoll, und mein Hirn malte sich jede gesprochene Szene in all ihrer Abscheulichkeit bildlich aus. In der ersten Reihe sitzend war das nicht gerade leise KLICK meines Auslösers in dem Moment schon sehr treffend. Doch Jan leitete ja irgendwann zu seiner Erkenntnis über die Informationsfunktion dieser Bilder über und schon gefiel mir das *Klick* meiner Kamera wieder besser.

IMG_3442

Martin Geier gab uns als nächster die Ehre. Und da ist es auch schon passiert. Ich habe seinen Text vergessen. Mist. ich glaube es ging um Weihnachten. Ich hatte gestern schon befürchtet, ich könnte, dank nicht gerade besonders viel Schlaf in den letzten Tagen einen Text vergessen, wenn ich erst am nächsten Tag darüber schreibe… Und was bleibt mir jetzt ? Ein Bild:
IMG_3446

Dennis Langer hatte die Bühne noch nicht mal betreten, und Frau Wahl konnte sich vor Lachen nicht auf dem Sitz halten. Den Text auch nur ansatzweise wiederzugeben übersteigt meine Fähigkeit komplexe Zusammenhänge einfach zu umschreiben um Längen. Die Geschichten rund um Herr von Runkenstein kann man nur selbst erleben. Mich hat es nicht umgehauen, das mag aber daran liegen, dass es einfach nicht meine Art von Humor ist, beim Großteil des Publikums kam er aber sehr gut an:
IMG_3447

Sarah Schwerda fand ich einfach superklasse. Sie hat mir mit Ihrem Text „Sei du selbst“ wirklich aus der Seele gesprochen. Sehr überzeugend und mit viel Körpersprache vorgetragen. Leider habe ich keine Homepage gefunden, daher ist der Name auch nicht verlinkt. Nach ihrer tollen Darbietung ging sie auch sofort in Führung:
IMG_3450

Der nächste Beitrag muss leider nur mit einem Bild auskommen, ich habe mir den Namen nicht gemerkt und bin auf der Frankenslam-Seite auch nicht weitergekommen. Was soll ich sagen ? Es gehört sehr viel Mut dazu sich auf eine Bühne zu stellen und eigene geschriebene Texte vor einem Puplikum vorzutragen. Doch die beschriebene Zementwerkbetriebsbesichtigung von Zimmersleuten kam nicht bei mir an. Nicht dass mich das Thema nicht angesprochen hätte. Vielmehr hatte ich zu jeder Zeit, anders als bei allen bisher gehörten Rednern das Gefühl die zu vermittelnde Geschichte einfach besser erzählen zu können. Wobei das vielleicht schon mein Problem war, ich wartete bis zum Ende auf den Aha/WoW- sagen wir mal… auf überhaupt einen Effekt. Leider vergebens:
IMG_3456

Der nächste Beitrag erinnerte mich an Willy Astor, konnte selbigem aber nicht das Wasser reichen. Heizkosten standen auf dem Programm. Gut, besser als der vorherige Beitrag, auch 1 – 2 Glanzlichter, aber doch nicht ganz das Niveau der anderen Kandidaten. Leider kann ich auch hier den Namen nicht zuordnen (es könnte Wolfgang Tischer-ling sein, aber ich bin mir leider nicht sicher…) und muss auf ein Bild verweisen:
IMG_3458

Und dann kam er wirklich begnadeter Redner. Nein, nicht das sich sein Text hinter der Darbietung verstecken musste, ganz gewiss nicht. Es ist einfach diese schwer zu erklärende Magie die er entstehen lässt, wenn man wie gebannt auf ihn blickt und für nichts auf der Welt auch nur eine Sekunde versäumen möchte. Alex Burkhard, zum ersten Mal in Nürnberg, bestimmt nicht zum letzten Mal. Er kam ebenfalls in Finale und ich muss gestehen, sein Finaltext hat bei mir so unglaublich eingeschlagen, dass ich mich an diesen gar nicht mehr richtig erinnern kann. Es ging jedenfalls in eine ähnliche Richtung wie Sarah Schwerda:
IMG_3461

Und schon war es da, das grosse Finale. Das die Lottozahlen vorherscheissende Mehrschweinchen von Sarah Schwerda gegen den Scheisstag von Alex Burkhard. Frau Schwerda war wirklich gut, die Geschichte eigentlich ein Hit, doch der Scheisstag von Alex Burkhard hätte glaube ich alles und jeden geschlagen an diesem Abend. Ich musste um Luft ringen, und immer wenn ich es kurz geschafft habe mich zu Herrn Axel zu drehen ging es ihm genauso. Einfach herrlich:

IMG_3474 IMG_3484

Verdient gewonnen, so lautete mein Urteil, die Jury sah das dann genau so:
IMG_3498

IMG_3501

Mischa-Sarim Vérollet hatte, wie so üblich als Gast, noch einen zweiten Auftritt, und auch hier gab es keine Halten mehr, es galt sich die Bäuche vor lachen zu halten. Neben der etwas grösseren Canon hatte ich noch die kleine Sony dabei und habe den letzten Text mitgefilmt. Ich hoffe das verstösst jetzt nicht gegen irgendwelche Copyright-Geschichten, dann würde ich das natürlich sofort löschen:

Das in kürze erscheinende Buch Das Leben ist keine Waldorfschule von Mischa ist auf jeden Fall schon bestellt. Die beim Slam ausgehängte Leseprobe macht einfach nur Lust auf mehr.

Alle gestern gemachten Bilder gibt es bei Flickr in diesem Album und alle Teilnehmer des Slams können Sie gerne komplett zur freien Verwendung in allen Grössen herunterladen. Die zum Teil sehr rauschige Qualität geht leider auf das sehr düftige Bühnenlicht zurück, irgendwo stösst die Technik dann leider an Ihre Grenzen.

Als eher bildorientierter Schreiberling möge man mir meine Textschwäche verzeihen, ich verbiege hier sonst eher Fotografiesches, Wörter und Buchstaben arrangieren gehört nicht unbedingt zu meinen Stärken, schon gar nicht nach einer (wiederholt) so kurzen Nacht.

13 Comments

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen