Liebeserklärung Lightroom
Ich kann mich noch sehr gut an meine Entscheidung schon im Jahr 2006, kurz nach meiner ersten Digitalen Spiegelrefelxkamera komplett auf das RAW-Format zu setzen. Doch was wären RAW Dateien ohne eine entsprechende Software um die Digitalen Negative auch zu bearbeiten ?
2 Namhafte Vertreter gab es auf dem Markt. Adobe Lightroom und Aparture von Apple. Damals war ich noch fest in der Windows-Welt verankert und somit hatte ich eigentlich gar keine Wahl. Ich hätte mich aber so oder für Adobe Lightroom entschieden. Das Look & Feel gefiel mir einfach besser:
Wenn ich heute zurückblicke und mir überlege welche Software ich tatsächlich noch stationär benutze ist da nicht mehr viel um. Ein Browser, ein FTP Programm, Flickr-Uploader und Lightroom. Wenn ich weiter überleg wie oft ich welches Programm benutze siegt natürlich der Browser. Aber gleich an 2. Stelle ist Lightroom.
Im Gegensatz zu manch anderen Programmen gab es hier niemals die Überlegung das Programm durch ein anderes zu ersetzten. So viele Presets haben sich bei mir angesammelt. Die Bedienung ist für mich in Fleisch und Blut übergegangen. Der Workflow zuerst Bilder importieren, dann Bearbeiten und anschließend exportieren. Ich habe das nie als Belastung gesehen. Ganz im Gegenteil, er war für mich eher der 2. Teil der Kreativität. Klar, natürlich ist das eigentlich Fotografieren schon mehr als spielentscheidend. Doch genau wie der Analoge Fotograf in seiner Dunkelkammer das Bild erst „Entwickelt“ so gehe ich mit Lightroom in MEINE virtuelle Dunkelkammer.
Erst die grobe Sichtung, die Aufregung den ersten Blick auf die kommenden Ergebnisse zu erhaschen. Dann das auseinandersetzen mit dem eigentlichen einzelnen Bild. Die Entscheidung wie stark wird in das Bild eingegriffen. Das Ausprobieren, das „den richtigen Look finden“. Fast nie läuft der Prozess gleich ab. Es gibt Tage da wird nur gelegentlich zugeschnitten, etwas dezent nachgeschärft (Manchmal nicht mal das). An anderen Tagen werden wirklich stark verändernde Presets benutzt.
Man könnte sagen, an einigen Tagen reitet mich die Kreativität wie ein Cowboy einen wilden Mustang reitet. Nie ist ein Tag wie der andere. Und die nervt mich dieses Programm. Es ist meine Dunkelkammer, mein kreativer Ort. Das Verschlagworten hat mich nie interessiert. Immer nur der eigentliche kreative Prozess. Nie war Lightroom für mich ein Archiv, immer ein kreatives Werkzeug.
Meine Bilder landen zu 99% bei Flickr, alle auf denen Frau oder Sohn zu erkennen sind als Privat/Freunde, der Rest für die große Öffentlichkeit. Die JPGs zusätzlich auf Platte, die eigentlichen Raws auch. Suche ich Bilder, such ich meist auf Flickr, hier Verschlagworte ich auch.
Ich glaube mit Version 1.1 habe ich angefangen. Aktuell besitze ich Version 5. Die aktuelle 6er Version bietet für mich noch nicht wirklich einen Mehrwert der mir den Aufpreis wert ist. Ich nutze auch nicht alle Möglichkeiten, die sind von Version zu Version erheblich gewachsen. Gelegentlich entdecke ich aber das ein oder andere.
Interessant ist, ausserhalb von Lightroom mache ich keine Bildbearbeitung. Ich habe keinen Photoshop und auch kein Gimp. Gut, für mal schnell ein Bild verkleinern nutze ich das Programm Pixelnator. Das kommt aber nur einmal die Woche für mein Bilderrätsel zum Einsatz. Hier suche ich einen kleinen Ausschnitt mit ca. 600 Pixel Breite aus einem 24 MP Bild.
In den 10 Jahren Lightroom ist mir das Programm wirklich ans Herz gewachsen. Im Gegensatz zu Photoshop ist es wirklich für einen fairen Preis zu bekommen welcher sicher für mich rechnet.
Seit ich von Canon zu Nikon gewechselt bin erstaunen mich die Reserven welches das RAW Format gegen JPG bieten noch deutlich mehr. Klar, es gibt Leute die wollen NULL Bearbeitung an ihren Fotos machen und nutzen die JPGs out of the Cam. Doch hier findet trotzdem eine Bearbeitung statt. Nur übernimmt hier komplett die JPG-Engine der Kamera. Und die kann auch mal NICHT meinen Geschmack treffen.
Ich bin wirklich froh für mich relativ früh die richtige Entscheidung getroffen zu haben. 10 Jahre nix bereut, DAS ist schon mal was !