Ich wähle keine Spielekiller
Der bayerische Innenminister hat wieder mal den Vogel abgeschossen. Sein „Killerspielverbot“ schiesst wieder mal der massen an der Realität vorbei, dass es (zumindest mir) schon weh tut. In Deutschland herrscht in Bezug auf Computerspiele der strengste Jugendschutz in ganz Europa. Wie so oft wird hier wieder trotz totaler sachlicher Inkompetenz mit populistischen Themen versucht Wahlkampf zu machen. Ich kann nur hoffen, dass der Schuß nach hinten los geht. Wenn der Herr Innenminister in anderen Sachthemen eine ähnliche Kompetenz besitzt, wie zum Thema Computerspiele kann einem ja nur himmelangst werden.
PC-Games jedenfalls hat den Kanal voll und bietet auf der eigenen Webseite einen Brief zum Ausdrucken an und bittet darum diesen direkt an den Innenminister zu schicken.
Ich bitte auch darum und drucke das Ding gleich mal aus. Alles brauche ich mir ja nicht gefallen lassen. Na ja, Bayern halt mal wieder 😯
5 Comments
Seba
Der Hr. Herrmann hat es geschafft in einem Interview über gewalthaltige Spiele auch Kinderpornographie und den Nationalsozialismus einzubringen.
Oookay … 😐
Ich muss sagen, dass ich einen strengen Jugendschutz in Ordnung finde. Aber ein Verbot eines gesamten Genre ist übertrieben.
Sollte so ein Verbot durchkommen, wünsche ich nur viel Spaß bei der Definition von „Killerspiel“.
Und ja, dieses Interview tut mir auch weh. 😉
AndiBerlin
Tja der gute Mann wollte sich mal wieder ins Gerede bringen. Zumindest redet man wieder ausserhalb der weiß blauen Provinz über ihn.
Was ich immer wieder in dieser „Killerspiele-“ Diskussion vermisse, sind die Argumente das nicht die Spiele die Menschen töten, sondern die Waffen. Wenn jugendliche so einfach an Schußwaffen gelangen können, dann läuft hier etwas falsch. Da sollte man anpacken.
Aber in D wurde ja schon immer mehr Geld mit Geräten und Maschinen gemacht die das Töten zum Ziel haben, als mit kreativen Dingen, wie ein Stück Software.
Und ist es nicht so, das Deutschland ohnehin schon eines der Länder mit den schärfsten Jugendgesetzen ist?
crosa
@Seba
Dabei schielt er bestimmt über den rechten Rand, bei 50 + X
@AndiBerlin
Er sollte lieber mal den Bildungshaushalt ankurbeln. Da wäre seine Energie bestimmt besser aufgehoben. oder sich am
Herrn Nuhr orientieren, der meint ja: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten 😉
tobi
Ich wette, dass weniger als 5 Prozent der Leute, die bei dieser Hetze mitmachen, überhaupt jemals ein angebliches Killerspiel gespielt haben.
Und was Herr Herrmann im Interview mit der Zeit Online gesagt hat, zeugt doch nur davon, dass er nicht wirklich weiß, wovon er spricht. Mir ist kein Spiel bekannt, in dem man Punkte oder Geld dafür bekommt, auf möglichst brutale Weise zu töten. Solche Spiele mögen existieren, aber dann sind sie doch in Deutschland schon längst verboten.
Eine andere Sache ist meine Meinung nach, dass nicht die Spiele einen Menschen dazu verleiten, mal eben in den Waffenschrank zu greifen und Amok zu laufen (sorry für die Formulierung, ist aber die Wahrheit). Es ist doch vielmehr so, dass diese Menschen den Drang zu töten, besser kann ich es einfach nicht in Worte fassen, eine Zeit lang mit den Spielen zurückgehalten haben. Sonst müssten Filme, in denen Menschen sterben, doch genauso verboten werden, oder nicht?
crosa
@tobi
ja, es ist diese verlogene Doppelmoral die mich so stört. Jeder Tatort zeigt mehr Gewalt als ein in Deutschland für jugendliche frei verkäufliches Spiel. Ist wie mit Drogen. Die Droge Alkohol ist gesellschaftlich in Ordnung, da darf sich am Oktoberfest vor laufender Kamera besoffen werden. Doch der arme Hippie muss wegen einer Tüte fast in den Knast.